Rope Skipping – ein Trend hat bei uns Fuß gefasst

Rope Skipping – für viele Leute ein unbekannter Begriff.

Seilspringen – für die meisten eine Erinnerung, an das Hüpfen mit Stoffseilen auf dem Pausenhof.

Für uns Rope Skipper*innen ist diese Sportart aber weitaus mehr als nur das „einfache“ Springen. Es ist sehr vielseitig, da es sowohl Einzel- als auch Teamdisziplinen gibt.

Man kann in einem oder mehreren abwechselnd schwingenden Seilen kreativ werden.

So gibt es Disziplinen, bei denen man in einer vorgegebenen Zeit eine möglichst hohe Anzahl eines Sprungs wiederholen muss oder im Takt zur Musik eine Abfolge an akrobatischen und tanzartigen Sprüngen kreiert.

Dieser Sport ist nicht nur sehr interessant und enorm beeindruckend, sondern beansprucht auch Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Koordination.

2005 übernahm Claudia Simon die Abteilung Rope Skipping, nachdem diese Sportart bereits seit 1998 in einer Mixed-Stunde ausprobiert wurde und später als Unterabteilung des Turnens existierte. Seitdem gibt es die „Jumpingnons“ vom TSV Waldtrudering.

2002 starteten sie direkt bei der bayerischen Meisterschaft. Nur ein Jahr später waren sie erstmals Ausrichter dieser Meisterschaft und organisierten außerdem ihre erste Vereinsmeisterschaft.

2004 ging es dann zur Deutschen Meisterschaft, wie auch in den darauffolgenden Jahren.

Die Abteilung entwickelte sich mit der Zeit immer weiter und bekam ordentlichen Zuwachs.

In den Jahren von 2009 bis 2011 wurden unter anderem ein 1. Platz bei der Weltmeisterschaft in Loughborough, ein 2. und zwei 3. Plätze bei der Europameisterschaft in Ungarn erzielt.

Die vielen Erfahrungen stärkten das Gemeinschaftsgefühl und motivierten zusätzlich.

2011 gab Claudia Simon die Rolle als Abteilungsleitung weiter an ihre Tochter Martina Reng.

In den Jahren von 2012 bis 2019 fuhr der Verein jedes Jahr zu den Weltmeisterschaften. In dieser Periode wurden bei nationalen sowie internationalen Meisterschaften auf der ganzen Welt zahlreiche Erfolge gefeiert. Außerdem richteten die „Jumpingnons“ zwei Jahre hintereinander den Brezelcup in München aus, bei dem neben vielen deutschen, auch andere europäische Vereine teilnahmen.

Für die Erfolge wurde mehrmals wöchentlich trainiert und hart gekämpft.

Die Trainingszeiten waren, wie auch heute, in Anfänger*innen- und Wettkampfgruppe unterteilt. Meist werden nach dem Aufwärmen die Speed-Disziplinen gesprungen. Dabei kommt es auf die Geschwindigkeit und Anzahl der Sprünge in einer bestimmten Zeit an, bei denen je nach Geschwindigkeit Gummi-, Stahl- oder Drahtseile verwendet werden. Danach werden oft in Teams oder individuell neue Sprünge ausprobiert und geübt.

Die Coronapandemie machte einen ordentlichen Strich durch die Rechnung.

Wettkämpfe wurden abgesagt und die Halle blieb geschlossen. Während der Lockdowns musste eine kreative Lösung gefunden werden. So fand schon bald ein bis zweimal pro Woche ein Training über Zoom statt. Dabei wurde vor allem Kraft mit Workout und Speed trainiert. Wie wahrscheinlich für die meisten Sportarten, war das für einige ziemlich deprimierend. Ein zielgerichtetes Trainieren für Wettkämpfe und der soziale Kontakt zum Team ist die größte Motivation zum Erfolg. Doch dieser war erstmal verwehrt.

Umso mehr war die Freude, als das Training wieder in die Halle verlegt werden konnte.

Zwar war dieses unter den jeweiligen Regelungen etwas beeinträchtigt, da beispielsweise Teamdisziplinen kaum gesprungen werden konnten.

Mit der Zeit entspannte sich die Lage aber immer mehr und nach einiger Zeit konnte wieder unter normalen Umständen trainiert werden. Leider verlor das Team eine ganze Reihe von Springer*innen, da die Anfänger*innengruppe über die Pandemiezeit ausgesetzt wurde und viele durch die lange Pause aufhörten.

Da kam das Sommerfest des TSV Waldtrudering 2022 wie gerufen. Es gab eine kurze Show der Abteilung und einen Stand, an dem man sich informieren, Seile ausprobieren und kaufen konnte. Die Anfänger*innengruppe hatte ordentlichen Zuwachs und zur Freude aller Erfahrenen, wurden die ersten kleineren Wettkämpfe organisiert.

Ende 2022 übernahm Kathi Schraudner die Abteilung und organisierte mit den Trainerinnen eine kleine Weihnachtsaufführung für beide Trainingsgruppen.

Im Januar 2023 ging es dann endlich wieder los. Die Jumpingnons waren erfolgreich bei ersten Bayerischen Einzelmeisterschaft nach der Pandemie.

Diese motivierte die Mannschaft weiter hart zu trainieren, um auch bei den nächsten Meisterschaften vorne mit dabei zu sein. Außerdem qualifizierte sich eine Springerin für das Bundesfinale. Ein weiterer Erfolg für das Team!

Bei der bayerischen Teammeisterschaft im März 2023 war die Erstplazierung die Belohnung für die Disziplin der Springerinnen.

Darauffolgend nahmen die Springer*innen am ersten internationalen Wettkampf in der Tschechischen Republik teil.

Mit zusätzlichen Trainingswochenenden und Weiterbildungen der Trainerinnen wächst die Mannschaft weiter über ihren Horizont hinaus.

Nach einer schwierigen Übergangszeit aufgrund des Coronavirus können wir stolz sagen, dass unsere Jumpingnons wieder vorne mit im Rennen sind und weiter mit Hochmut trainieren, um die nächsten Erfolge mit nach Hause zu bringen.

Katharina Schraudner