von Rainer Arenz

Bei den Finals in Dresden waren zwei Schützen aus unserer Mixed Jugendmannschaft gemeinsam mit Julian Weise, den sie aus dem Bezirkskader München gut kennen, in einer Jugendmannschaft männlich für den TSV Waldtrudering am Start.

Eine höhere Ringzahl von Johannes und Christian (besser als bei der Bayerischen) fließt in die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft Anfang September in Wiesbaden ein. Somit eine gute Chance, hier noch ein paar Ringe draufzulegen – sowohl in der Einzelwertung als auch für unser eigenes Mixed Jugendteam – um dann gemeinsam nach Wiesbaden fahren zu können.

Freitagvormittag ging es also hochmotiviert nach Dresden. Trudi, unser Maskottchen, war mit von der Partie und immer sicher angeschnallt.

Nach fast 7 Stunden Fahrt Ankunft in Dresden, Bezug der Zimmer und, auf Wunsch unserer drei Jungs, mexikanisch Essen. Oh je. Bohnen, dass lässt nichts Gutes für die Körperspannung am Folgetag ahnen, aber geschmeckt hat es und alle waren glücklich und entspannt.

Samstags hieß es dann früh aufstehen, da wir die Startkarten noch holen mussten und um rechtzeitig alle noch notwendigen Formalien vor dem Wettkampf zu erledigen.

Zu Beginn der Qualifikationsrunde kam unser Bezirkstrainer Andi Blaschke dazu und übernahm die Drei, um sie auf den Wettkampf einzustimmen und durch den ersten Durchgang der Qualifikationsrunde zu bringen. Andi musste dann am Ende des ersten Durchgangs zu den „Großen“ ins Finalstadion, um dort seine eigene Mannschaft durch das Finale zu bringen (hier holte er als Coach mit seinem Damen-Team eine Gold-Medaille). Andi wurde aber erst von Kerstin in Richtung Semperoper „entlassen“, nachdem er noch einen geheimen Auftrag von Ihr bekommen hatte.

Im zweiten Durchgang musste also Kerstin als Trainerin unsere Drei weiter nach vorne bringen. Die erste Passe etwas holprig, da sich die Jungs noch an die Stimme von Kerstin gewöhnen mussten, klappte es aber von Passe zu Passe immer besser.

Julian, Johannes und Christian holten in der Qualifikation den ersten Platz mit starken 1827 Ringen. 38 Ringe vor dem zweiten SV Erfurt West 90 und 52 Ringe vor dem dritten, SGi Ditzingen, das sind schon Welten im Bogensport.
Mit dem ersten Platz in der Qualifikation ist ein Freilos und damit der direkte Einzug in das Halbfinale verbunden.

Wer jetzt denkt, hier würden sich die Schützen ausruhen und eine zu diesem Zeitpunkt, wohlverdiente Pause machen, der irrt. Die Zeit des Viertelfinales haben die Drei dazu genutzt, um sich schon für das Halbfinale gegen die Schützengesellschaft Meiningen einzuschießen.

Nach 4 Sätzen zogen unsere Jungs mit einem 6:2 in das Goldfinale ein.

Kurz vor Beginn des Goldfinales kam der für Kerstin erlösende Anruf von Andi, er ist zurück und übernimmt das Coaching im Goldfinale. Kerstin ging für den TSV Waldtrudering an die gegnerische Scheibe, um die angesagten Ergebnisse zu kontrollieren. Aufgrund der ihr bekannten Reihenfolge und Absprache vor dem Finalschießen ging sie durch Himmel und Hölle. Gleich die ersten beiden Pfeile wurden von den Kampfrichtern aber auch allen anderen über das Lautsprechersystem als sechs verstanden. Glücklicherweise entpuppten sie sich dann als zwei Zehner für unsere Drei.

Das Goldfinale mit der SGi Ditzingen war an Spannung wirklich nicht mehr zu überbieten. Satzgewinn zu 2:0, Satzverlust mit Punkteausgleich (2:2), erneuter Satzverlust mit Punkterückstand (2:4). Als wäre es nicht schon genug Spannung, eine Veränderung der Schussreihenfolge. Hier zeigte sich die Erfahrung von Andi, der wie ein Fels in der Brandung hinter unseren Jungs stand und sie durch die Umstellung aufgefangen und das Beste aus ihnen herausgeholt hat. Im vierten Satz haben die Drei mit einem starken 51:45 den Satz gewonnen und den Ausgleich (4:4) geschafft um in das Stechen um die Goldmedaille gegen Simon, Luis und Raphael aus Ditzingen zu kommen (hier eine kleine Anmerkung von Kerstin, der Agent der Ditzinger meinte bereits nach dem zweiten Satz, dass ein Stechen schon cool wäre).

Spannung pur.

Mit 26 zu 22 konnten die drei das Stechen dann glücklich und verdient für sich entscheiden. Das Handzeichen des Kampfrichters war die reine Erlösung und die Anspannung nach einen langen Wettkampftag fiel von allen Beteiligten.

Das Finalschießen endete für unsere Drei kurz vor 18:00 Uhr, den Tag hatten sie kurz nach 6:00 Uhr begonnen, mit einem knackigen Frühstück vor 7:00 Uhr. Die Drei rechneten schnell aus wie ineffektiv der Tag eigentlich war, gerade mal knapp 130 Pfeile hatten sie geschossen, nicht sehr effektiv: „bei Kaderlehrgängen haben wir weniger Zeit und schießen mindestens doppelt so viele Pfeile.“(O-Ton).

Während die Jungs noch einpackten und die Familien und Freunde über ihren Sieg informierten schlug die Stunde um Andis, zwischenzeitlich erfolgreich umgesetzte Mission, mit den Jungs zu teilen. Mit breitem, diebischem und schelmischem Grinsen (wer ihn kennt hat das Grinsen sicher vor Augen) kam Andi mit der „Beute“.

Die Beute, Fischerhüte, aber nicht nur einfache weiße Fischerhüte, sondern versehen mit den Unterschriften von sympathischen bodenständigen Olympiaschützen, Worldcup Teilnehmern, die besten Schützen die Deutschland im Bogensport zu bieten hat: Michelle, Kathi, Elisa, Florian, Max, u.v.m. bis hin zu Oliver Haydn unserem Nationaltrainer haben sich hier verewigt.

Hier noch einmal ein riesiges Dankeschön vom TSV Waldtrudering an Andi Blaschke, der bereits durch den Sieg der Drei und durch das Leuchten der großen „Kinder“augen beim Übergeben seiner Beute belohnt wurde, für sein Engagement im Vorfeld und während des Wettkampfes. Stolz war er ohne Ende, das konnte ihm jeder ansehen.

Der obligatorische Hinweis, hier ist Kerstin wieder ganz Mutter, „…ordentlich bügeln damit die Schrift fixiert wird. Jungs, vergesst das nicht.“ muss hier natürlich als Erinnerung für die Drei noch mal wiederholt werden.

Nach den Siegerehrungen mit Nationalhymne und abschließendem Foto vor der untergehenden Sonne waren wir um 21:00 Uhr abends fertig. Die drei, gleichwohl den ganzen Tag mit Kalorien versorgt, man hat ja sonst nichts zu tun, hatten schon wieder Hunger. Wo die das Hinstecken ist uns ein Rätsel.

Während Kerstin und ich schon Braindead waren, ging es noch nach einer Tischreservierung per App (danke an Bernadette!) als Abschluss zu einem Italiener in die Altstadt. Leckeres Essen mit Flair, das wohlverdiente Ende nach einem langen Tag.

Müde, aber satt ging es zurück ins Hotel.

Nach dem Frühstück am Sonntag machten wir uns zu Fuß über den Ostra Sportpark auf zum Zwinger mit Triathlon Bike Bewunderung (die sind toll und mal was ganz anderes als unsere Bögen) um mit den gewonnenen Medaillen auf der Tribüne vor der Semperoper den Bronze- und Goldmatches zuzusehen. Hier wartete das nächste Highlight auf die Drei, sie durften zum Einschießplatz in die Semperoper.
Keck, wie die Drei sind, haben die sich wohl gesagt, was der Andi kann, können wir auch.
Die neuen Basecap‘s von den Finals haben Sie sich auch noch signieren lassen, denkt ans Bügeln.

Mit dem Ziel vor Augen die Qualifikationszahlen für sich und für unsere Mixed Mannschaft zu steigern und einer Finalteilnahme, kann man abschließend die Teilnahme an den Finals in Dresden als einen mega Erfolg verbuchen. Zusätzlich zu diesem Erfolg haben die Drei bereits jetzt schon einen deutschen Meistertitel.

Nach den Finals ist also vor der Deutschen in Wiesbaden.

In den kommenden Tagen werden wir mit Sicherheit die endgültigen Qualifikationszahlen für die deutsche Meisterschaft in Wiesbaden bekommen. Bis dahin und bis Wiesbaden gilt es nun das Momentum zu nutzen und mit dieser Energie wieder ins Training zu starten.

Das Dankeschön gilt allen Mitgliedern und insbesondere unseren engagierten Trainern für die Vorbereitung unserer drei Schützen im Vorfeld des Wettbewerbes und erneut für ihren Einsatz und ihr Engagement zur Vorbereitung des nächsten Wettbewerbes in Wiesbaden.

Anmerkung von Anita (Abteilungsleitung):

Und natürlich herzlichen Dank an Rainer für den spannenden Bericht und fürs Fahren / Kümmern in Dresden sowie an Kerstin für die Rundumbetreuung in jeglicher Hinsicht in Dresden.

Alle ins Gold!!!